Stadtteilfahrt am 01.03.2017

Hannover Süd / Ost

Pünktlich, nach einer kurzen Begrüßung durch Frank Wünsche, fuhr der Bus vom Parkplatz des Zentralen Service los, Frau Eckhardt war auch diesmal die Reiseleiterin. Auf der Hildesheimer Straße fuhren wir zuerst durch das Gebiet der Döhrener Wolle, mit seinen Klinkerbauten – den Jammerhäusern.  Auch der Uhrenturm, heute ein Chinarestaurant, wurde von Frau Eckhardt erwähnt. Unser nächstes Ziel war der Döhrener Turm, von dort fuhr die erste hannoversche Pferdebahn ab 1872 zum Steintor. Weiter auf der Hildesheimer Straße ging es in Richtung Aegidientorplatz. Die im 2. Weltkrieg zerstörte Kirche, gewidmet dem hl. Aegidius, auch der Schutzpatron der Welfen, ist heute ein Mahnmal und wurde nicht wiederaufgebaut. Dann bog der Bus in die Marienstraße ein, Frau Eckhardt wies auf eine Besonderheit an der Gartenkirche hin, die Monduhr. Die Straße bekam ihren Namen von Maria, der Mutter Gottes.  Vorbei ging es an der Henriettenstiftung, dem hannoverschen Krankenhaus. Henriette von Württemberg gründete diese Stiftung und vererbte sie an Königin Marie, der letzten Königin von Hannover, die Marienburg bei Pattensen war ein Geschenk von König Georg V. an seine Frau.

Dann setzte der Bus seine Fahrt auf der Hans-Böckler-Allee Richtung Kirchrode fort. Frau Eckhardt machte uns noch auf eine riesige Baustelle aufmerksam: auf dem Gelände an der Pferdeturm-Kreuzung entsteht der Neubau der Conti, nachdem die AOK abgerissen wurde.

Als erstes sieht man die Petrikirche auf der rechten Strassenseite wenn man in den Stadtteil Kirchrode hineinfährt. Frau Eckhardt wies auf den besonderen Baustil der Häuser hin, die direkt an der Eilenriede gebaut wurden, die Türmchenhäuser aus den Jahren 1900 – 1914, hier wohnen bis heute die „Reichen und Schönen“.

Nach kurzer Fahrt auf der Kirchröder Straße, vorbei am Anna- und Stephansstift, ging es Richtung Medizinische Hochschule – MHH. Hier, auf der Karl-Wiechert-Allee, reihen sich Versicherungs- und Geschäftshäuser aneinander, auch die TUI hat ihren Hauptsitz in Hannover. Eine besondere Aufmerksamkeit an diesem Gebäude ist die Fassade, sie ist aus Rosengranit, welcher schon in pharaonischer und römischer Epoche große Bekanntheit erlangte. Abgebaut wurde dieser Granit in Ägypten in der Nähe von Assuan. Schon von weitem ist der Telemax zu sehen. Ein besonderes Gebäude ist das International Neurosciene Institut – INI, es ist dem menschlichen Gehirn nachgebaut, eine Spezialklinik und Forschungseinrichtung für Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks usw. Gründer ist Prof. Dr. med. Madjid Samii. Auch das Fraunhofer Forschungsinstitut ist in unmittelbarer Nähe.

Dann setzte der Bus seine Fahrt in Richtung Kirchröder Turm fort, er gehört zu einer alten Wehranlage, auch das Taubblindenheim, sowie die Villa Kühl (Hundekuchen) liegen an der Kirchröder Straße. Wir erreichten dann das Gelände der TiHo – Tierärztliche Hochschule.  Hier ist besonders der Westfalenhof zu erwähnen, eine schlossartige Villa im klassizistischen Stil, erbaut von Bernhard Droop. Der prunkvolle Landsitz hatte sogar 1945 eine Anziehungskraft auf die englischen Militärs, ihr Kommandant machte die Villa zu seiner Residenz. Heute gehört das Haus zur TiHo. Sehenswert ist der dazugehörige Park, 227 Gehölze sollen hier wachsen. Auch Fritz Beindorff, der Eigentümer der Pelikanwerke, ließ sich hier eine Sommervilla errichten, das Böringer Institut ist hier untergebracht, welches Impfstoffe für Schweine entwickelt.

Dann ging es vorbei an dem Druckzentrum der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung – HAZ – und der Neuen Presse -NP. Der Stadtteil Kronsberg war unser nächstes Ziel. Frau Eckhardt machte auf die Stadtbahnlinie D-Süd-Linie aufmerksam, die Anwohner beschweren sich über ständiges Quietschen, das kommt daher, weil die Kurven zu eng gebaut wurden. Dieser Stadtteil ist ein ganz besonderer, viele Nationen wohnen hier, alles ist modern. Unser Bus machte jetzt eine Pause, so dass alle Reisenden aussteigen konnten. Hier gibt es auch ein Gesundheitszentrum „Medical Plaza“, Cafés, Geschäfte, Supermärkte, alles ist vorhanden. Auch ein eigenes Kraftwerk hat dieser Stadtteil, außerdem hat die Fa. Arvato Bertelsmann im Jahr 2015 ein Logistikzentrum gebaut.

Ein besonderer Höhepunkt war die Besichtigung des Evangelischen Kirchenzentrums. Frau Pastorin Frau Schmale begrüßte uns und erklärte „ihre Kirche“. Der Innenraum ist nach drei Seiten hin verglast, der schlichte Altar ist aus glattem Beton und freihängend, er liegt an einer Seite auf dem dunkleren Taufstein auf, das Taufbecken ist in den Altar eingelassen. Im Kircheninnenraum haben ca. 180 Besucher Platz, wenn die flexibel nutzbaren Gemeinderäume geöffnet werden, dann sind es bis zu 400 Personen. Jetzt gab es noch eine Überraschung von Hans Bandermann, er spielte drei kurze Stücke auf der Orgel, von leise bis laut.

Nach diesem Highlight stiegen alle wieder in den Bus, und wir setzten unsere Fahrt Richtung Expo-Gelände fort. Mittlerweile gibt es kaum noch Pavillons, abgerissen oder abgebrannt, die Nachnutzung gestaltet sich als sehr schwierig, IKEA und die Fa. Klingenberg haben sich angesiedelt. Aber ca. 6000 Studenten haben auf dem Campus ein neues Zuhause gefunden.

Als nächstes stand das Messegelände auf unserem Programm, Frau Eckhardt hatte eine besondere Genehmigung zum Befahren mit unserem Bus erhalten. Die Vorbereitungen zur Cebit 2017 liefen schon, Das Besondere auf dem Messegelände war die Halle 26, sie hat ein Holzdach aus Weißtanne, das die Form von 10 aufgespannten Schirmen hat. Das Conventionscenter wurde von Frau Eckhardt noch vorgestellt: hier kommen die prominenten Besucher, z. B. die Bundeskanzlerin, auf dem roten Teppich an.

Nun näherte sich unsere Fahrt langsam dem Ende zu, im Stadtteil Mittelfeld fuhren wir noch an dem buddhistischen Kloster vorbei, in dessem Garten eine goldene Buddha-Statue, 7,2 m hoch, zu sehen ist.

Beim Zentralen Service angekommen wurde die Fahrt mit einem Mittagessen beim TÜV Nord abgeschlossen.

R.K.